Autismus-Spektrum
SONDERFALL????
Im Zusammenhang mit Menschen aus dem Autismus-Spektrum begegnen wir oft auch besonderen Verhaltensweisen und hören von speziellen Begleitkonzepten wie TEACCH, Social Skills ...
Geht es hier wirklich um Sonderfälle, Besonderheiten? Oder ist auch hier das Verstehen von Verhalten wichtig? Greifen an dieser Stelle ganz andere pädagogische Konzepte?
In der Begegnung mit Menschen, welche die Diagnose "Autismus-Spektrum-Störung" bekommen haben, erleben wir oft von unseren Vorstellungen abweichende Verhaltensweisen. Sie erscheinen uns bizarr und unverständlich. Oft irritieren und verunsichern sie uns. Sicherlich sind diese "besonderen Verhaltensweisen" in ihren Ursachen noch einmal vom "herausforderndem Verhalten" eines Kindes mit Problemen in der sozio-emotionalen Entwicklung oder anderen Entwicklungsbeeinträchtigungen zu unterscheiden. Umso mehr ist es jedoch auch oder gerade bei diesen Kindern und Jugendlichen meines Erachtens unverzichtbar, den Ursachen des "problematischen Verhaltens" auf den Grund zu gehen und zu versuchen, es zu verstehen. Dieses für uns scheinbar unlogische Verhalten folgt oft einer eigenen Logik des Betroffenen, welche sich aus dem "autistischen Denkmuster" ergibt. Dies zu verstehen, erleichtert den Zugang zu diesem besonderen Verhalten und vor allem zum Betroffenen selbst und eröffnet neue Möglichkeiten der Beziehungsgestaltung und Begleitung.
Erst dann können nach meiner Erfahrung die speziell für diesen Personenkreis entwickelten Begleitkonzepte erfolgreich eingesetzt werden. Stellvertretend möchte ich hier einige nennen:
- TEACCH - Treatment and Education of Autistic and related Communication handicapped Children (dt. "Behandlung und pädagogische Förderung autistischer und in ähnlicher Weise kommunikationsbeginderter Kinder") - schwerpunkt: Strukturierung und Visualisierung in der Alltagsbegleitung
- PECS - (Picture Excange Communication System, zu deutsch: "Bildaustausch-Kommunikationssystem") - eine Möglichkeit der unterstützten Kommunikation
- ABA und VB (Applied Behavior Analysis und Verbal Behavior) - sehr umstrittene, aber verbreitete - von mir nicht praktizierte - Therapieform auf verhaltensanalytischer und verhaltenstherapeutischer Gundlage
- Soziales Kompetenztraining - eine Möglichkeit, Schwierigkeiten im sozialen Miteinander zu verringern
- PVU - Positive Verhaltensunterstützung - ein ganzheitliches Konzept zur Verhaltensbeeinflussung, welches Verhalten im Kontext der Auseinandersetzung mit der Umwelt betrachtet