Wege finden - Aushalten?

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Problem: 

Da ist nun dieses Kind mit so genanntem "herausfordernden Verhalten". Und je mehr ich Beziehung, Verbindlichkeit, Zusagen anbiete, desto mehr nimmt das Verhalten zu. Also alles falsch? Mitnichten! Bei Kindern, welche massive Beziehungsabbrüche hinter sich haben, welche mehr und mehr Ablehnung aufgrund ihres Verhaltens erfahren, muss ich davon ausgehen, dass diese ob ihrer Erfahrungen es einfach nicht glauben können, wenn man ihnen so begegnet. Sie sind (leider!) meist gewohnt, dass dann doch irgendwann der Punkt kommt, an welchem sie ihres Verhaltens wegen abgelehnt werden. Um sich erneute Enttäuschung zu ersparen und "ihre Theorie" (bzw. Praxiserfahrung) zu bestätigen, suchen sie diesen Punkt (der ja kommen muss!), provozieren ihn, fahren mehr und mehr "Geschütze" auf.

Aber wie hält man dies aus? Und ist es überhaupt möglich, solch ein Kind wie oben beschrieben anzunehmen? Ohne Vorleistung?

Ich denke schon und es lohnt sich! Sicher, es ist oft mühevoll und berührt vielleicht auch immer wieder einmal eigene Grenzen. Aber wenn wir nicht immer wieder die Hand hinreichen - wer dann? Das Kind kommt allein aus diesem Kreis kaum heraus.

Entscheidend ist sicher, dass man sich selbst angenommen weiß. Ohne Vorleistung. Mit seinen Möglichkeiten und Grenzen. Ich selbst schöpfe diese notwendige Kraft aus meinem christlichen Glauben und der Gewissheit, auch in diesen oft schwierigen Begegnungssituationen getragen zu sein und auch nicht alles in der Hand zu haben und haben zu müssen. 
Wichtig ist meines Erachtens ebenfalls, offen für andere und für neue Wege zu bleiben, auch quer zu denken. Konzepte immer wieder einmal über den Haufen zu werfen und seine eigenen Vorstellungen zu überprüfen.

Daher zum Abschluss noch einmal Paul Moor zur Not dieser Kinder: